Essen, Trinken und Kultur am Gardasee

Lieblingslago ja, aber wo genau soll man bitte denn dort den Urlaub verbringen? Insider behaupten gerne, dass das lombardische Westufer das schönere ist. Warum? Ganz einfach… Die Seeseite von Limone bis Salò ist weiter von der Autobahn entfernt, die steilen Hänge sind weniger bebaut, das unberührte Hinterland ist weitläufiger und die Sträßchen sind enger und kurviger. Und außerdem genießt man abends bei einem Sprizz einen wunderbaren Blick auf den Monte Baldo mit seinen vielen Gipfeln…

Von Tremosine ist die Aussicht auf den Gardasee grandios.
Von Tremosine ist die Aussicht auf den Gardasee grandios.

Text: Neocomm Media & Kommunikation

Redigiert von Gerhard Fuhrmann

Die nächste Frage lautet gerne: Oben oder unten? Oben, daran denken Wenige, gibt es noch weitläufige Bergwiesen mit ursprünglichen Dörfern, die mit historischen Wurzeln, volkstümlichen und kulinarischen Traditionen bestechen. Wie zum Beispiel in Tremosine den Agriturismo „Alpe del Garda“ mit eigener Käserei und Hofladen. Außerdem ist die Aussicht von oben grandios und manchmal furchterregend. Wie auf den Schauderterrassen “Terrazza del Brivido” in Pieve de Tremosine, die mehrere Meter weit über den Rand des Abgrunds hinausragt, so dass man direkt über dem 400 Meter abfallenden Abgrund steht. Der Blick ist wahrlich atemberaubend.

Ruhesuchende genießen aber auch das stillere Flair von Gargnano. Hier reißt einen bei der Lektüre eines Buches höchstens das Klack-Klack von Segeln im Wind und dazu ein tiefes Dong-Dong vom Aneinanderstoßen der Boote aus den Träumen. Bei einem Cappuccino lässt es sich sinnieren, wie der Tourismus am Gardasee einst begann…

Gargnano ist eher ein Ort für ruhesuchende Urlauber.
Gargnano ist eher ein Ort für ruhesuchende Urlauber.

Von altehrwürdigen Palazzi und neuen Hot Spots

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde Gardone Riviera zum Kurort ernannt und der österreichische Geschäftsmann Louis Wimmer baute dort das erste große Hotel am See. Viele Reiche und Intellektuelle verbrachten dort ihre Sommerfrische und selbst heute noch genießen wohlhabende Reisende das leicht verstaubte, luxuriöse Flair des Grand Hotel Gardone. Zu den berühmtesten Gästen gehört der exzentrische italienische Dichter Gabriele D’Annunzio. Sein Haus, das legendäre „Vittoriale degli Italiani“, war seinerzeit bald schon politisch-literarischer Treffpunkt. Heute ist es ein Museum und wird von allen Schulklassen rund um den See besucht. Selbst Benito Mussolini schätzte das Westufer des Gardasees. Er lebte mit seiner Familie in der Villa Feltrinelli in Gargnano (heute ein Hotel), seine Geliebte hingegen in der Villa Fiordalisco in Gardone (heute ein Restaurant). 1943 rief er im eleganten und lebendigen Salò die faschistische Republik aus. Salò hat heute trotz seiner Reize seine authentische Atmosphäre behalten, was vor allem die Italiener schätzen.

Grundsätzlich ist an der Westküste eher ein gediegener und luxuriöser Tourismus zu Hause und überall zeugen herrschaftliche Häuser, Paläste und altehrwürdige Hotels vom einstigen Glanz der Ortschaften. Dennoch fehlt es nicht an jugendlichem Esprit. Junge Erwachsene schätzen das Süd-West-Ufer für Trubel und Nightlife. In der Umgebung von Desenzano locken einige der größten Diskotheken Italiens.

Außerdem bietet nicht nur der Norden hervorragende Wasser- und Outdoorsport-Möglichkeiten, sondern auch der Süden. Egal ob Surfen oder Segeln, Canyoning oder Klettern, der Wind pfeift auch im Süden und im hügeligen Hinterland bringen Bergführer das Adrenalin der Abenteuerlustigen in Schwung.

Nirgends gibt es mehr ausgezeichnete Restaurants als am Westufer

Bei so viel körperlicher Betätigung darf gutes Essen nicht fehlen. Egal ob Pizza, Pasta, Risotto oder Polenta; egal ob ein aufwendiges Menü in einem Feinschmeckerlokal in Salò oder schlicht eine Gardasee-Forelle mit Zitrone in Limone – immer mehr Köche besinnen sich auf eine hochwertige, authentische Küche mit lokalen Produkten und Spezialitäten. Und: Essen, das ist am Gardasee – so wie in ganz Italien – weit mehr als nur schlichte Nahrungsaufnahme. Essen ist Kultur. Die Gardasee-Küche ist sowohl vom alpinen Hinterland als auch von der mediterranen Nähe zum See geprägt. Die gastronomische Palette des Sees bietet hervorragende Weine, ausgezeichnetes Olivenöl, hochwertiges Fleisch und natürlich exzellente Süßwasserfische wie Gardasee-Forelle (carpione), Gardasee-Felchen (coregone), Hecht (luccio) und Barsch (persico). Die Einheimischen lieben herzhafte Suppen, würziges Schmorfleisch oder einen spiedo (Fleischspieß). Verschiedene Fleischsorten werden abwechselnd mit Speck auf einen langen Spieß gesteckt und stundenlang auf offenem Feuer gegrillt. Was darf dabei nicht fehlen? Natürlich Polenta. Auch Pferdefleisch, Froschschenkel oder Schnecken finden Feinschmecker auf den Speisekarten. Es heißt, die Lombardei sei die Region am Gardasee mit den besten Trattorien und den meisten Sterne-Restaurants.

Und das Beste: Alle Gerichte werden vom köstlichen Gardasee-Olivenöl begleitet. Nicht umsonst darf sich das Gardasee-Öl mit der D.O.P.-Auszeichnung schmücken. Es zeichnet sich generell durch einen milden, fruchtig leichten, angenehm pikanten Geschmack und einen niedrigen Säuregrad aus. Tipp: Bei einem Besuch bei einem Frantoio (einer Öhlmühle) bekommt man einen guten Einblick in die Ölgewinnung und auf den vielen Öl-Festen kann man sich von der Qualität des Öls überzeugen lassen. Und: Auf vielen Weingütern rund um den See und im Hinterland wird auch Olivenöl verkauft.

Weltberühmte Weine kosten und direkt beim Winzer wohnen

Vielfältig ist rund um den Gardasee nicht nur die Kulinarik, sondern auch der Wein. Egal ob fruchtig leicht, gehaltvoll schwer oder trocken würzig – vor allem im hügeligen Hinterland gedeihen die Trauben für weltberühmte Weine. Allen voran die rote Groppello-Traube, die auf den fruchtbaren Moränenhügeln des Valtenesi, dem beliebten Weinanbaugebiet am südwestlichen Seeufer zwischen Desenzano und Salò, hervorragende Bedingungen findet und zu einem erdig roten Wein gekeltert wird. Zu den „Garda classico D.O.C“-Weinen dieser Gegend gehören auch der leichte Rosé Chiaretto, ein sehr traditionsreicher Gardasee-Wein und der weiße Garda Classico Bianco, ein frischer, fruchtiger Weißwein, der aus der Rieslingtraube Renano und der Canzoni-Traube gekeltert wird. Groß im Kommen ist das Weinanbaugebiet ‘Franciacorta’ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Iseosee. Hier werden seit zirka zehn Jahren einige der besten Schaumweine Italiens produziert.

Wer sich selbst aufmachen will, um hautnah die Weinregion Gardasee zu erkunden, der kann sich genussvoll von Cantina zu Cantina durchverkosten. Wer noch dazu mit Winzer und Natur, Mensch und Kultur auf Tuchfühlung gehen möchte, wählt einen der vielen Agriturismus-Betriebe, die neben Hofverkauf der eigenen Produkte auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten.

Limone sul Garda liegt am Westufer des Gardasees in der Provinz Brescia
Limone sul Garda liegt am Westufer des Gardasees in der Provinz Brescia

Infos:

www.gardalombardia.de

www.garda-see.com

www.gardasee.de/tremosinesulgarda

www.gardasee.de/gargnano

www.gardasee.de/gardoneriviera

www.grandhotelgardone.it/it

www.vittoriale.it

www.villafeltrinelli.com

www.villafiordaliso.it

www.garda-see.com/orte/salo

www.gardasee.de/desenzanodelgarda´

www.urlaub-lombardei.de

www.gardasee.de/valtenesi

www.iseosee-info.de

www.neo-comm.de

www.italia.it/de/home.html

www.enit.de

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