Der WellFit-Pavillon mit dem Tahtalı Dağı im Hintergrund.

Von Gerhard Fuhrmann

„Den Schlag schon im Laufen vorbereiten, Ball anschauen, Racket ausholen und runter in die Knie – das ist alles“. Klare Ansage. Aus meiner geschobenen Vorhand wird plötzlich ein Geschoss. „So will ich das sehen“, lobte Patrick Sommer und schon wieder schlägt eine voll durchgezogene Vorhand krachend in den Zaun. Meine Mitspieler staunten: Wow, ist das ein Schlag gewesen. So lieben es die ROBINSON-Coaches. Ein Tipp und schon spielt der Schüler ein besseres Tennis. Kein Wunder – steht doch ein Fachmann auf dem Platz und dazu ein Traumwetter im April – mit wolkenlosen Himmel und 28 Grad. Da machte das Training – für die meisten zum ersten Mal im Freien – besonders Spaß.
Wo? Im ROBINSON Club Camyuva bei Kemer – etwa 50 Kilometer vom Flughafen der türkischen Großstadt Antalya entfernt. Die 100.000 qm große Anlage war Austragungsort von zwei Tennisevents des deutschen Clubveranstalters vor Beginn der Medenspiel-Saison: ROBINSON Tennis Open und Tennis Camp Camyuva.
Habe mich für beide Veranstaltungen entschieden. Zum einen, um die Umstellung von der Halle nach draußen in den Griff zu bekommen und dabei noch durch Experten mein Spiel zu verbessern. Zum anderen sich beim Match mit gleichaltrigen Gegnern und deren unterschiedlichen Spielstärken zu messen und vielleicht schon die ersten LK-Punkte einzufahren.
Nach einstündiger Busfahrt vom Flughafen Antalya hielt der Bus beim ROBINSON Camyuva. Vor dem Club-Check-in schnell die Formalitäten zu den beiden Tennis-Events (jeder kostet 200 Euro). Zur Begrüßung ein Poloshirt und die Programme für Turnier und Camp: „Begrüßung der Teilnehmer am Abend und Spielbeginn der Open am nächsten Tag“. Mein Zimmer im 2. Stock mit Dusche, WC, Balkon, genügend Stauraum und Flatscreen-TV – und günstige Lage: Zum Tenniszentrum sind es nur ein paar Meter.

Zwölf Quarzsandplätze gehören zum Tenniszentrum.

Der erste Eindruck überzeugte – zwölf Quarzsandplätze (fünf mit Flutlicht) und eine Tennisbar mit Blick auf die meisten Courts, die alle belegt sind. Grund: Die Matches der ITF Senior World Tour, die seit mehreren Tagen im Club stattfindet. Hatte eher Lust auf Mittagessen. Im Hauptrestaurant (ROB) genügend Platz – sowohl drinnen als auch auf der überdachten Terrasse. Das Büffet mit zahlreichen Kochstationen sowie heiße und kalte Getränke-Variationen ließ keine Wünsche offen.

Kiesstrand mit Anlegestelle für die clubeigene Yacht

Relaxen am Kiesstrand
Die wärmende Sonne verführte zu einer kurzen Club-Exkursion. Zuerst Richtung Strand. Im Open-Air-Theater (The Stage) probten mehrere Robins (so heißt die Animation), im Glaspavillon (WellFit-Ebene) war Aerobic angesagt und rund um den Pool alle Liegen belegt.

Die Pool-Landschaft liegt direkt im Clubzentrum.

Am Kiesstrand kaum was los. Von dort führen mehre Holzstege ins Meer. Einer davon mit interessantem Detail: An beiden Seiten waren überdachte Hängematten zum Relaxen angebracht.

Entspannung pur: “Hängende” Schaukeln

Entspannen ist auch auf den zahlreichen Ruheinseln möglich – darunter balinesische Häuschen mit Getränkeservice. Ein palmengesäumter Uferweg lädt zum Flanieren ein und reicht fast bis zu einem Bergvorsprung als natürliche Begrenzung der Anlage.

Die Uferpromenade ist Teil der 1,2 Kilometer langen Jogging-Strecke.

Auf dem Rückweg zum Zimmer überquere ich eine großflächige Wiese mit gewaltigen Pinienbäumen, wo sich ebenfalls Liegen an Liegen reihen.

Schattige Plätzchen unter Pinienbäumen.

Nichts los auf den beiden Beachvolleyfeldern und auf dem Basketballplatz. Nur der Fußballtennis-Court war von Gästen frequentiert.

Insgesamt 362 Zimmer sind in den 1-2stöckigen Häuschen untergebracht.

Die Farbkombination der grünen Pinien mit den 1-2stöckigen ockerfarbenen Wohneinheiten (362 Zimmer) und deren braune Holzbalkone gab dem ganzen Ensemble eine beruhigende Note.

Der 2366 Meter hohe Tahtalı Dağı.

Dazu im Hintergrund der 2366 Meter hohe, schneebedeckte Tahtalı Dağı, zu dessen Gipfel eine Seilbahn führt. Was für ein Kontrast!

58 spielen um Punkte
Auf der Weinbar-Terrasse begrüßte abends Dirk Lischitzki, Head of Events ROBINSON, die Turnierteilnehmer und stellte sein Team – Lara, Timo und Sven – als weitere Organisatoren der Events vor. Gemeldet hatten für „Damen offene Klasse“ fünf Teilnehmerinnen, bei „Damen 40+“ und „Damen 50+“ ebenfalls fünf Teilnehmerinnen. In der Klasse „Damen 60+“ waren es sechs Starterinnen. Die Leistungsklassen reichten von sechs bis 23. Bei den Herren (LK sieben bis 23) waren es acht Teilnehmer bei Gruppe „30+“, bei „50+“ 13, bei „60+“ acht und ebenso viele bei „Herren 70+“ – zusammen 58, die im Laufe der nächsten Tage jeweils ab 14 Uhr in zwei Gewinnsätzen um Punkte spielen.
Für die medizinische Betreuung, so Dirk Lischitzki, stand Dr. Runald Ossen von der Arcus Klinik/Pforzheim zur Verfügung, die neben HEAD, K-Swiss und Tennis-Point zu den Eventsponsoren zählt. Weitere Begrüßungsworte sprach Club-General-Manager Ilker Oktay. Er erzählte unter anderem, dass Camyuva auf deutsch „Piniennest“ heißt, zirka 300 Mitarbeiter – darunter 17 Robins – sich um die Gäste ab 18 Jahre kümmern. „Wir sind ein reiner Erwachsenen-Club und haben unsere gesamte Angebots-Palette auf diese Zielgruppe ausgerichtet“ erklärte Ilker, „was vor allem bei unserem Abend-Veranstaltungen deutlich wird.“Aktuell auf dem Weg zum Restaurant zu sehen.

400 Personen passen in “The Stage”.

Unter dem Motto „Camyuva Candyshop“ waren überall überdimensionale Zuckerstangen aufgebaut, auf und an den Wegen leuchtete das Candyshop-Logo und „hot & sexy“ gekleidete Menschen strömten ins Restaurant, in dem die Robins mit verrückten Kostümen hinter den Kochstationen standen. Nach dem Essen traf man sich in der 400 Personen fassenden „Stage“ zur Party – bei fetzigen DJ-Sound und Getränken bis zum Abwinken. Wer dann noch nicht genug hatte, blieb der „Nite Club“ zum Weiterfeiern.

Kulinarik (fast) rund um die Uhr
Beim Frühstücks-Büffet noch nichts los und auf der Terrasse genügend sonnige Plätze frei. Zuerst einen „türkischen“ Tee und ein Glas Ayran – dann begann die Qual der Wahl. Von frischen Säften, Smoothies, Fitness-Drinks, aufgeschnittenes Obst, verschiedene Sorten an Brot und Brötchen, Wurst, Käse, Eierspeisen, Waffeln sowie Joghurt- und Quark-Variationen alles geboten – dazu sehr freundlicher Service.
Ein perfekter Auftakt zum ersten Clubtag, der noch mehr bieten sollte. In den „Daily News“ ein Überblick, was die einzelnen Abteilungen den Gästen bieten. Unter „Food & Beverage“ die Essenszeiten und Locations, die mit Frühstück im Hauptrestaurant (7.30-11.00 Uhr) beginnen, dann Sportlerfrühstück in der Marina (11.00-12.00 Uhr), ROB-Lunch im Hauptrestaurant (12.30-14.00 Uhr), Snackline in der Marina (12.30-17.00 Uhr), Kaffee & Kuchen an der Basarstraße (16.00-17.00 Uhr), Pasta Variationen an der Pasta Bar (18.00-19.00 Uhr), Abendessen im Hauptrestaurant (19.30- 21.30 Uhr), Pasta (22.00-00.30 Uhr) und Gute Nachtsuppe jeweils an der Pastabar (00.30-02.30 Uhr). Verhungern wird hier keiner!

Außergewöhnlich: Boxen am Strand.

Damit sich die Kalorien wieder in Luft auflösen, bietet die „WellFit Ebene Strand“ Hot Iron, Indoor Cycling und Core sowie TRX. Functional Workout und Yoga sind auf der „WellFit Ebene Wiese“ möglich. Zusätzlich bringt das „WellFit Fitness-Studio“ den Körper auf Vordermann.

Das Fitness-Studio befindet sich im WellFit-Pavillon,

All jene, die sich lieber draußen bewegen wollen, sind zu Beachvolleyball, Bogenschießen, Fußball und Wassersport eingeladen. Bei solch geballten Aktivangebot darf Relaxen nicht fehlen: Im „WellFit Pavillon“ warten Saunas, Massagen und Beauty auf die müden Gliedmaßen.

Der WellFit-Pavillon mit dem Tahtalı Dağı im Hintergrund.

Bis zur Turnierauslosung am frühen Nachmittag noch Zeit für die chilligen Ruheinseln am Pool, dessen 18 Grad nicht zum Schwimmen einladen. Bei der Auslosungs-Zeremonie stellte Dirk Lischitzki den ältesten Teilnehmer des Feldes vor: Horst Gronemeyer vom TC Ahrensburg mit 85 Jahren. Lara, Timo und Sven hatten bereits die Spielpläne an den Infotafeln aufgehängt. Lara erklärte, dass diese Infos auch auf einer App verfügbar wären. War erst am nächsten Tag um 14 Uhr dran. Andere bestritten bereits ihre Vorrunden-Matches, die bei den gemeldeten Leistungsklassen sehenswertes Niveau zeigten.
Nach spätem Frühstück kurzer Strandspaziergang und dann Entspannung am Pool zur Vorbereitung aufs Match. Mit einem klaren Zweisatzsieg war ich fürs erste Spiel im Freien und auf Sand mehr als zufrieden – dazu noch als Bonus die ersten LK-Punkte der Saison. Zwei Begegnungen standen in meiner Gruppe noch aus – die erste davon sollte am nächsten Tag um 16 Uhr stattfinden. Dirk gab mir das Camp-Programm, zu dem ich mich zusätzlich angemeldet hatte.

Vier Top-Experten beim Camp
Zur Begrüßung trafen sich zum einen bereits bekannte Gesichter von den Tennis Open und Spieler, die nur wegen des Camps angereist waren. Dirk stellte die vier Trainer vor, die unser Können die nächsten vier Tage in je 90minütigen Einheiten verbessern möchten. Deren Vita konnte sich sehen lassen:
Patrick Sommer ist DTB-A-Trainer, A-Trainer Swiss Tennis, Lizenz für Cardio-Tennis und IST Sportmanager. Er war vier Jahre auf der ATP-Tour unterwegs. Spielte in der Bundesliga und in der Österreichischen Superliga. Nach seiner aktiven Zeit betreute er unter anderem den deutschen Davis-Cup-Spieler Alexander Waske. Betreibt aktuell eine eigene Tennisschule am Oberen Zürichsee.
Max Wimmer ist derzeit als Trainer auf der ATP-Tour unterwegs und betreut z. B. Matthias Bachinger und Peter Gojowczyk. Außerdem ist er auf der WTA-Tour tätig. Max gewann während seines USA-Aufenthalts einige Nachwuchs-Meisterschaften. Zuhause siegte er bei mehreren bayerischen und oberbayerischen Meisterschaften. Betreut als Trainer die Mannschaft des TC Grosshessellohe in der zweiten Bundesliga.
Emanuel Fraitzl gewann einige Titel bei Hochschulmeisterschaften, spielte in der Regional- und Bundesliga sowie in der Österreichischen Superliga. Er trainiert die Damen des TC Blau Weiß Halle (2. Bundesliga) und gehört zur Turnierleitung der Gerry Weber Open.
Till Goldmann ist DTB-B-Trainer. Studierte zwischendurch BWL und war Tennis-Fachleiter im ROBINSON Club Sarigerme. Für ROBINSON ist er als Projektleiter für zahlreiche Turniere und Events im Einsatz. Zusätzlich arbeitet Till als Honorartrainer für verschiedene Tennisschulen und -Akademien.
Zusammen ging es zum Abendessen. Dort waren vor dem Restaurant auf Schildern bereits die Ergebnislisten und Spielansetzungen der Open sowie die Camp-Einteilung zu lesen. Was für ein Service! 36 Damen und Herren hatten für das Camp gemeldet und meine Gruppe – mit Delia, Stefan und Marco – stand von 12.00 bis 13.30 Uhr mit Emanuel Fraitzl auf dem Plan.

Seperate Jogging-Strecke im Club
Später traf man sich an der Hauptbar, die überwiegend von Tennisteilnehmern und deren Anhang belagert wurde. Diese Location bildet mit Weinbar und Schachbrett das gesellschaftliche Zentrum des Clubs. Dazu gehört auch die angrenzende überdachte Ladenstraße, die ab und zu zur Partymeile (z. b. White Nights) umfunktioniert wird.

Die überdachte Ladenstraße.

Für die sportinteressierten Gäste bietet die Bar drei große Flatscreens für Sky-Fußball- und Tennisübertragungen. Da muss man nicht alleine im Zimmer vor dem Gerät zu sitzen.

Das Strandrestaurant “Marina” lädt tagsüber und am Abend zum Chillen ein.

Nach dem Frühstück über die Promenade Richtung Felsen bis zum Strand-Restaurant „Marina“ mit Open-Air-Bar und Loungemöbeln. Ein paar Meter weiter das Spezialitäten-Restaurant „Kuyu“, in dem gegen Aufpreis landestypische Gerichte serviert werden.

Landestypische Gerichte stehen im Spezialitäten-Restaurant “Kuyu” auf der Karte.

In der Nähe der WellFit-Pavillon, wo hinter deckenhohen Glasfenstern einige Fitness-Geräte bereits besetzt sind. Für Sauna und Beauty aber noch zu früh. Auf dem Weg dann zwei Markierungen: „1200 Meter“ und „Start“. Ein Robin klärte auf: „Diese Hinweise helfen Joggern, die auf dem 1,2 Kilometer langen Kurs innerhalb der Anlage unterwegs sind – quasi ein Clubrundgang im Laufschritt.“

Orientierung für die Jogger.

Laufrunden mit Lockerungsübungen gehörten auch zum Camp-Auftakt mit Emanuel Fraitzl. Danach Ballwechsel längs und cross im T-Feld. Nach zehn Minuten geht’s zur Grundlinie. Emanuel stellte dort ein Hütchen in die Mitte. „Anfangs eine Vorhand cross – zurück zum Hütchen und nochmals Vorhand. Das dreimal hintereinander und dann der nächste“. Bei mir bemängelte er zu spätes Ausholen, bei Stefan und Marco die Beinarbeit und bei Delia keine Kritik. Bei der Rückhand mehrere Durchgänge, bis er mit den Leistungen zufrieden war. Das war nur der Auftakt. „Ihr spielt eine Vor- und eine Rückhand jeweils cross. Dann zum Netz aufrücken und den Volley platzieren. Zum Schluss noch einen Schmetterball.“ Das hieß: Laufarbeit und Koordination pur. Vorhand und Rückhand waren passabel, Volley und Schmetterball ein Fiasko. Bei der nächsten Übung der Volley schon besser, aber der Smash ging schief. „Seitlich stehen, die linke Hand zeigt zum Ball und bleibt wegen Stabilität so lange wie möglich oben“ erklärte er und konzentrierte die Übung nur aufs Schmettern. Ich stehe zu offen, knicke mit dem Oberkörper ein und habe deshalb keine Kontrolle. Zum Schluss noch Aufschläge. Emanuel korrigierte hauptsächlich Ballwurf und Schlagbewegung.

Beim Tennis Camp helfen die Trainer mit Tipps und Tricks

Leider waren die Tipps nachmittags beim Match gegen Arthur (LK 14) nicht hilfreich. Mit 1:6 und 6:7 konnte ich (LK 23) mehr als zufrieden sein – trotz zwei vergebener Satzbälle im Match-Tiebreak. Im Anschluss stellte ich fest, dass es gegen Max (LK 13) am nächsten Tag kaum eine Chance gibt. Vielleicht hilft das Training mit Patrick Sommer ab 9 Uhr.
Der stellte seine erste Session als „Ampel-Strategie“ vor. Die teilt das Spielfeld in drei Bereiche: Bis zirka einen Meter vor der Grundlinie ist „roter“ Bereich. Hier sollte der Ball hoch retourniert werden, um den Gegner keinen Angriffsball zu erlauben. „Orange“ gilt bis einen Meter zur T-Linie. Vor dort wird härter, aber trotzdem sicher auf Länge gespielt. Der Rest des Feldes ist „Grün“. Von dieser „Todeszone“ muss der Schlag hundertprozentig verwandelt werden. Patrick spielte in den jeweiligen Bereich auf die Vorhand – das Ergebnis ließ zu wünschen übrig. Wir nutzten die orange und grüne Zone nicht so, wie Patrick sich das vorstellte. Sein Tipp: „Bei der Vorhand zeigt die Schulter zum Netz, die ,Nicht-Schlaghand` zur Seite auf den Ball-Treffpunkt. Damit erkennt der Gegner sehr spät eure Schlagrichtung“. Im grünen Bereich waren wir zu hastig, nicht konzentriert und wollten zu viel. Dann das gleiche Procedere mit Rückhand. Da begannen die Probleme bereits an der Grundlinie und setzten sich Richtung Netz fort. Seine Korrekturen halfen und die Returns immer besser. Dann einige taktische Finessen. „Ihr müsst rechtzeitig die Schwächen des Gegners erkennen. Sollte es die Rückhand sein, diese nicht kontinuierlich anspielen, sondern immer variieren. Wenn er die gerne umläuft, in die entstehende offene Seite durch Returns in die Grundlinienmitte den Gegner aus seiner Komfortzone locken.“

Mental-Tipps vom Fachmann
In der Tennisbar standen zur Stärkung ein Kuchenbüffet und kalte Getränke bereit. Mein Spiel gegen Max war um 15 Uhr angesetzt. Vorher Pool, Mittagessen, Strandspaziergang und dann wurde es Ernst. Mehr als 3:6 und 3:6 gegen den Gruppenersten ging nicht und damit das Turnier für mich beendet. Hatte nun Zeit, ein weiteres Camp-Angebot kennenzulernen: Mentale Tricks beim Tennis. Referent war Manuel Bolz, der neben Lehramt noch Sportpsychologie studierte und als Personal- und Konditionstrainer sowie als Mental Coach tätig ist.
Seine Tipps wären bei den beiden verlorenen Spielen sehr hilfreich gewesen. Bin trotzdem sicher, dass seine Ratschläge für die kommenden Medenspiele helfen. Vielleicht auch für das morgige Training mit Max Wimmer.
Der teilte eine Platzhälfte in der Breite und wir sollten den verbleibenden Korridor jeweils mit Vor- und Rückhand treffen. Erwies sich anfangs als schwierig – wegen mangelnder Längenkontrolle und Streuung in der Breite. Max kritisierte die Schwungbewegung, die bei Marco und Delia zu früh aufhörte: „Voll durchschwingen und den Ball vor dem Körper treffen. Das gibt zum einen Kontrolle und zum anderen auch Länge“. Diese Ratschläge halfen bei der nächsten Übung. Start war Grundlinien-Mitte und jeder spielte einen Angriffsball, dann mit zwei Volleys die aufgestellten Hütchen treffen und als Abschluss einen Schmetterball verwandeln. „Ihr müsst beim Smash nicht mit offener Körperhaltung zurücklaufen, sondern seitliche Stepps machen. Außerdem zeigt der linke Arm auf den Ball und bleibt viel länger oben. Das bringt Kontrolle“ korrigierte Max die Abläufe. Beim nachfolgenden Aufschlagtraining zielte seine Kritik vor allem auf Ballwurf („zu niedrig und zu weit nach hinten“) und dass der linke Arm zu früh nach unten geht. In der restlichen Zeit versuchten wir beim Doppel die Tipps positiv umzusetzen.

Qualität steht im Vordergrund
An der Tennisbar traf ich Event-Chef Dirk Lischitzki und nutzte die Gelegenheit, mit ihn über Camps, Tennis Open und Veranstaltungen bei ROBINSON zu sprechen.
„Wir haben jährlich 70 Top-Events und 400 Events im Programm. Zwei Drittel kosten Aufpreis und sind meist limitiert. Sie haben Alleinstellungs-Merkmal und dürfen nicht inflationär sein. Die Top-Events werden strategisch mit Stars geplant. Diese lassen Nähe zu, sind authentisch, professionell und gelten als Qualitäts-Leuchttürme – beispielsweise Nicolas Kiefer als Markenbotschafter oder Patrick Kühnen.“
Auf die Frage, wie Trends rechtzeitig erkannt werden, erklärte Dirk: „Hier helfen die zahlreichen Experten, Stars und Markenbotschafter, mit denen die diversen Abteilungen bei ROBINSON ein umfangreiches Netzwerk aufgebaut haben.“ Dazu zählen auch 40 strategische Partner. „Bei dieser Zusammenarbeit setzen wir auf Kontinuität und nicht auf kurzfristige Erlöse“ so Dirk, „die stellen uns oft das neueste Material zum Testen bereit – beispielsweise in dieser Woche die neuesten HEAD-Schläger und den HEAD Sensor. Durch diese Akzente wird die Marke ROBINSON aufgeladen“.
Doch ist nicht jeder Club für den einen oder anderen Event geeignet. „Hier muss das Zimmer-, Sport- und Wellness-Angebot sowie die Flugverbindungen stimmen“ sagte Dirk und “bei der Wahl für Camyuva als Standort für Camp und Open spielte vor allem die frühe Öffnungszeit des Clubs eine Rolle.” Die Auslastung der Anlagen sind kein Kriterium bei der Wahl als Eventstandort, sondern die Vorgabe: „Qualität steht im Vordergrund.“ Die spielt auch in Zukunft eine Hauptrolle. Apropos Zukunft: Im März 2020 findet in Düsseldorf die Auftaktveranstaltung zu
„50 Jahre ROBINSON“ statt. Unter diesem Motto startet dann eine Jubiläumstour von Club zu Club, wo es heißt: „Feiern mit Freunden“.

Ob beim Camp oder den Open – in der Tennisbar war immer was los.

Begleitend fanden bei besten Wetterbedingungen die Viertel- und Halbfinal-Begegnungen aller sechs Spielklassen statt, die durchwegs hohes Niveau boten.
Feiern in weißen Dresscode war am Abend angesagt. Die gesamte Dekoration im Restaurant und in der Basarstraße war diesem Motto angepasst. Für alle Camp- und Open-Teilnehmer war die neue überdachte Weinterrasse „Nest“ reserviert, wo sich die Gespräche um den bisherigen Turnierverlauf und den kommenden letzten Tennistag drehten. Für den hatte sich Dirk mit seinem Team und General Manager Ilker Oktay einen sensationellen Abschluss einfallen lassen: Die Siegerehrung findet während einer „Sunset Tour“ auf dem clubeigenen Schiff statt.

Beinarbeit mit der Funktionsleiter
Vorher noch die letzte Trainingseinheit mit Till Goldmann. Die begann mit Warm-up sowie Übungen mit der Funktionsleiter („brauchen wir für gute Beinarbeit“). Schnelle Stepps waren ausschlaggebend bei der ersten Lektion.  Till warf vier Bälle aus kurzer Entfernung auf die Vorhand an der Außenlinie. Nach jeden Cross-Return im Step- oder Kreuzschritt zurück zur Platzmitte. Nach 20 Minuten das gleiche mit der Rückhand. Anschließend stand Ballkontrolle im Mittelpunkt. Auf der Gegenseite wurde das Feld hinter der T-Linie in der Schräge von Hütchen begrenzt. Die Vorhand sollte im extremen Winkel cross gespielt werden. Auch hier warf Till vier Bälle ein. Seine Tipps: „In die Knie gehen und den Schläger von unten nach oben durchschwingen. Damit wird der nötige Topspin erreicht.“ Bei der Rückhand brauchte es länger, bis er zufrieden war. Dann ein Doppel mit Einschränkung: Wer das Doppelfeld oder dessen Verlängerung nutzt, hat den Punkt verloren. Eine gute Übung für zuhause. Zum Abschluss zeigte Till die Abläufe von Slice- und Kickaufschlag, die vor allem als zweiter Service den Gegner in Bedrängnis bringen sollen. Ein gelungener Abschluss der vier Camptage, die uns neben Verbesserung der Spielstärke auch Spaß gemacht haben.

Weiterhin Stars bei den Tennis Camps
Mittlerweile 12.30 Uhr und Zeit zum Mittagessen. Dort eine Verabredung mit Adrian Laege, Corporate Sports Racket & Outdoor, der bei ROBINSON für alle Tennis-Belange zuständig ist.
Für ihn hat Tennis in den Clubs weiterhin Hochkonjunktur. „Nur das Gruppentraining ist rückläufig, Einzel- und Zweiertraining dagegen immer beliebter“ so Adrian, „aber die Camps nehmen manchmal den normalen Trainingsangeboten die Interessenten weg.“ Diese Kurse sind in Familienclubs sehr beliebt und deren Inhalte den neuesten Trends angepasst. Dazu Adrian: „Alle zwei Jahre findet ein Trainertreffen statt. Dort werden die Kursrichtlinien als ganzheitlicher Aufbau festgelegt und konstruktive Vorschläge direkt eingearbeitet. Dabei unterstützen uns auch externe Experten aus relevanten Bereichen.“ Für die Trainer sollte keinesfalls die Aussage „nur so geht es richtig“ gelten, sondern: Die Teilnehmer müssen bei ihrem Level „abgeholt“ und dieser durch verständliche „Bilder“ erklärt und verbessert werden. „Bei den Camps stehen auch weiterhin Stars am Court – und der eine oder andere neue Top-Spieler im Event-Kalender“ erklärte Adrian, „das wäre für die beliebte Saison-Vorbereitung eine Bereicherung.“ Die könnte auch ohne TOP-Experten stattfinden, aber eine Platzgarantie ist für diese Klientel (noch) ein Problem.

Geselliges Beisammensein während der “Sunset-Tour” auf der Clubyacht.

Attraktive Preise für die Teilnehmer
Im Tenniszentrum liefen bereits die gut besuchten Finalbegegnungen der sechs Spielklassen. Um 18 Uhr trafen sich dann alle Teilnehmer des Camps und der Tennis Open auf dem Schiff. Bei Cocktails und regen Gesprächen warteten alle auf die Siegerehrung.

Der Lohn für die Sieger: Attraktive Geschenke bei der Preisverleihung.

Die moderierte Till Goldmann vom Trainerteam und alle Gewinner der ersten drei Plätze bekamen hochwertige Preise wie HEAD-Rackets, K-Swiss-Outfits, Tennis-Point- und ROBINSON-Gutscheine. Bei der anschließenden Tombola zog Losfee Lara weitere attraktive Preise für alle Teilnehmer. Die konnten sich gleich die Termine für das nächste Jahr notieren: Die Camyuva-Camps 1+2 finden vom 19. April bis 1. Mai und die ROBINSON Tennis Open vom 25. April bis 1. Mai 2020 statt.
Mit „ROBcarpet“, Gala-Büffet und Live-Musik an der Hauptbar und Schachbrett endeten die abwechslungsreichen Tennis-Events im ROBINSON Club Camyuva. Mein Fazit: Unbedingt wiederkommen!

ROBINSON Club CAMYUVA kurz & bündig
Hotel:
Club nur für Erwachsene ab 18 Jahre. 100.000 qm großes Areal mit 1- bis 2-stöckigen Wohneinheiten und 362 Zimmer. Direkte Lage am Kiesstrand. Hauptrestaurant, Spezialitätenrestaurant „Kuyu“ und Restaurant „Marina“. Haupt-, Wein- und Pastabar. Ladenstraße.
Tennisanlage: Zwölf Plätze (Kunstrasen mit Quarzsand). Tennisbar, Schläger- und Ballverleih (Head), Besaitungsservice.
Tennisangebot: Tennisschule mit Einzel- und Gruppentraining. Tennis-Camps und LK-Turniere.

In Strandnähe stehen Beachvolley- und Basketballplätze zur Verfügung.

Sport, Wellness und Entertainment: Segeln, Surfen, Wasserski,Tauchen, Stand up-Paddeling (alle mit Kursen), Fußball- und Mehrzweckplatz, Bogenschießen, Beachvolley- und Basketball, Fußballtennis, Jogging-Strecke, Biken, Tischtennis. Im WellFit-Pavillon mehrere Saunen, Hamam, Massagen und Beauty-Anwendungen sowie Fitness-Studio. Weiters zwei Outdoor-WellFit®-Ebenen, Cycling, Boxen. Shows, Theater, Livemusik und Gastro-Entertainment. Motto-Parties (Camyuva Candyshop), Nite-Club. Tipp: Sundowner an der Strandbar. Bootsausflüge mit eigener Yacht.

Live-Musik direkt bei Hauptbar und Schachbrett.

Preisbeispiel: Eine Woche im ROBINSON Club Camyuva/Türkei kostet z. B. ab dem 19.06.2019 mit All-inclusive made by ROBINSON, Sport- und Unterhaltungsprogramm inkl. Flug ab/bis Düsseldorf ab 1.149 Euro pro Person im Doppelzimmer.
Informationen, Flüge und Buchungen: Antalya wird täglich von mehreren deutschen Flughäfen und mehreren Airlines angeflogen. Die Flugzeit beträgt zirka drei Stunden, der Zeitunterschied eine Stunde. Infos und Buchungen unter www.robinson.com.
Clubadresse: Turizm Caddesi No. 2, 07980 Camyuva Kemer/Türkei, Tel. 0090/242-824 64 84.

Weitere Infos:
www.tennis-point.de
www.head.com
kswiss.de
hometurkey.com

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