Kein Tag der Deutschen: Zverev und Kohlschreiber scheiden aus

Der Chilene Cristian Garin besiegte Alexander Zverev in drei Sätzen. Foto: BWM Open by FWU/Getty Images.

Von Gerhard Fuhrmann

Der Freitag, 3. Mai, stand für die Turnierveranstalter der BMW Open by FWU unter einem schlechten Stern. Zum einen begann er morgens mit Dauerregen, zum anderen war am Nachmittag für Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber im Viertelfinale Schluss.

Doch die Ereignisse sollte man von Anfang erzählen. Wegen Regenschauer wurde mittags das Match von Marco Ceccinato (Italien) und Marton Fucsovics aus Ungarn beim Stand von 1:6 unterbrochen. Trotz der widrigen Wetterumstände war der Center Court bei der Spielfortsetzung sehr gut besucht. Und die Zuschauer sahen ein Match auf sehr hohen Niveau, das am Schluss Marco Ceccinato mit 1:6, 7:5 und 7:5 gewann.

Der Chilene Cristian Garin besiegte Alexander Zverev in drei Sätzen. Foto: BWM Open by FWU/Getty Images.

Das war schon eine gute Einstimmung auf das „Match of the Day“ zwischen Alexander Zverev und Cristian Garin aus Chile. Und als dann – pünktlich zum Spielbeginn – auch noch die Sonne durch die Wolken blinzelte, füllten sich die Ränge auf dem Center Court bis auf den letzten Sitz. Etwa 4.000 Zuschauer sahen einen furiosen Start von Zverev, der schnell mit 3:0 in Führung ging. Hammer-Aufschläge (der 2. mit 200 km/h) und Grundschläge bis an die Grundlinie brachten Garin immer wieder in Bedrängnis. Doch so leicht gab sich die Nr. 42 der ATP-Rangliste nicht geschlagen. Immer und immer wieder holte er die unmöglichsten Bälle und trieb Zverev von links nach rechts über den Court. Beim Stand von 4:4 schaffte Garin ein Break – Zverev schmiss den Schläger entnervt zu Boden – und verlor mit 4:6 den ersten Satz.

Jetzt war das Publikum gefragt. Lautstark wurde jeder Punkt von Zverev gefeiert, doch es waren zu wenige. Garin breakte zum 2:1 und im Stadion wurde es immer ruhiger. Denn das Spiel von Zverev machte den Zuschauern kaum Mut. Seine Stopps funktionierten nicht, seine Schläge hatten keine Länge mehr und wenn es doch mal klappte, hatte Garin immer die richtige Antwort. Zudem unterliefen Zverev beim Stand von 4:4 zwei Doppelfehler und musste einen 4:5-Rückstand hinnehmen. Und dann passierte etwas, was die Zuschauer zu Standing Ovations hinriss. Zverev wehrte mit Weltklasse-Returns drei Matchbälle ab, servierte dann mehrere Asse und der sichtlich resignierende Cristian Garin verlor das bereits „sicher gewonnene“ Match mit 5:7.

Die Stimmung war auf dem Höhepunkt, weil Zverev, wie im ersten Satz, gleich mit zwei Spielen in Führung ging und mit eindrucksvollen Grundlinienschlägen auf 4:2 davonzog. Immer wieder feuerte Zverev sich und das Publikum an, doch Garin gab nicht auf. Er holte ein Break zum 3:4 und hatte aber  – durch die meist über 220 km/h schnellen Aufschläge und platzierten Passierschläge – bei 4:5 zwei Matchbälle gegen sich. Die Dramaturgie konnte für die Zuschauer nicht besser sein – jedoch nicht für Alexander Zverev. Das „Stehaufmännchen“ Garin holte Punkt für Punkt und schaffte – durch zwei Doppelfehler von Zverev – schließlich das Break zum 6:5. All die Anfeuerungsrufe des Publikums nützten nichts mehr – der Vorjahressieger Zverev verlor nach mehr als zwei Stunden den Satz mit 5:7.

Bedingt durch die Regenpause hatte sich die Turnierleitung entschieden, die beiden restlichen Viertelfinal-Begegnungen schon früher auf den Nebenplätzen anzusetzen. Leider konnten durch die begrenzten Sitz- und Stehplatz-Kapazitäten nicht alle Zuschauer, die vom Center Court strömten, die Matches verfolgen. Beispielsweise die Begegnung von Philipp Kohlschreiber, der gegen den Italiener Matteo Berrettini nach mehr als zweieinhalb Stunden mit 6:4, 5:7 und 4:6 unterlag und damit der letzte deutsche Spieler aus dem Turnier ausschied. Berrettini trifft am Samstag auf FWU-Markenbotschafter Roberto Bautista Agut, der sich in drei Sätzen gegen Guido Pella aus Argentinien durchgesetzt hatte (4:6, 6:4, 6:0). Die andere Begegnung heißt Cristian Garin gegen Marco Ceccinatto, die laut Turnierplan nicht vor 13.30 Uhr beginnen wird.

Infos:
www.bmwopenbyfwu.de

 

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